Eishöhlen Iceland

26. Februar 2024

Ich hatte die Gelegenheit, die faszinierenden Eishöhlen von Island mit meiner Kamera einzufangen. Der Besuch dieser Höhlen ist ein einmaliges Erlebnis, dass jedoch auch seine Schattenseiten hat. Zunächst bilden sich die Höhlen in den Gletschern Islands jedes Jahr neu und es muss einiges an Arbeit investiert werden, um diese smaragdblauen Eishöhlen sicher begehen zu können. Die Besichtigung ist somit auch nur mit den lokalen Guides zu empfehlen, weil diese die Höhlen kennen, sowie die Sicherheitsvorkehrungen kennen und auch der Weg zu den Höhlen oft einige Kilometer durch Schnee, Eis und Gletscherlandschaft führt. Gleichzeitig werden die Touren damit zu einem Big Business für die Isländer.

Bei meiner Reiseplanung habe ich zunächst Kontakt mit verschiedenen Veranstaltern aufgenommen, weil ich sicher sein wollte, das ich dort auch meine Bildideen umsetzen kann. Dazu gehörte z.B. die Gruppengröße, Zeitfenster, fotografieren mit Stativ usw. Das hat einwandfrei mit den Local Guides of Vatnajökull funktioniert und so buchte ich bereits meine Tour einige Wochen vor meiner Anreise für den 24. März 2022 Eiscaves mit Gletscherwanderung für ca. 220€. Es empfiehlt sich im voraus zu buchen, denn die Termine sind oft einige Wochen im voraus ausgebucht. Als ich dann endlich im März die Insel erreichte hatte ich tagelang fast nur Regen, Schnee- und Hagelstürme, habe die Sonne oft tagelang nicht gesehen, so hatte ich mich innerlich schon von meinen Bildideen verabschiedet.

Doch pünktlich zum Tourstart begrüßte uns die Sonne und es konnte endlich losgehen. Treffpunkt war am bekannten Jökulsárlón Gletscher und wie ein Wunder waren wir natürlich nicht die einzigen 😉 wir waren auch nicht wenige, sondern eine ganze Gruppe von überdimensionierten Jeeps steht dort für die Touristen aus aller Welt zur Verfügung. In eng getakteten Zeitabständen werden jeden Tag hunderte oder vielleicht sogar tausende durch die Höhlen geschleust. Obwohl es eng getastet war hatten wir mit unserem Guide Ole einen echten Glücksgriff und ich hatte genügend Zeit meine Fotos in den unglaublich, fast unrealistischen erscheinenden blauen Eishöhlen umzusetzen. Vorab wurden wir alle zunächst mit Helmen, Klettergeschirr, Eiscrapons für die Stiefel usw. ausgestattet. Ole glänzte mit zahlreichen Erklärungen rund um die Gletscherentwicklung, sowie der Entstehung der Höhlen. Das fotografieren in den eisigen, sowie nassen Bedingungen ist nicht immer ganz einfach. Zum einen tropft es ständig von den Wänden, das Gelände ist nicht das einfachste und die Lichtbedingungen haben auf Grund der oft großen Löchern in den Decken ihre ganz eigenen Herausforderungen an die Belichtung, hier helfen dann Belichtungsreihen. Des Weiteren kommen immer wieder die folgenden Gruppen nach oder die Mitglieder der eigenen Gruppe stehen gerade ungünstig im Hauptmotiv oder man baut sie oder sich mit ins Bild ein. Für optimale Bedingungen müsste man dann eben eine private Tour für ca. 800-1200€ buchen, aber mittlerweile gibt es offensichtlich eigene Angebote für Fotografen.

Mein Fazit der Tour ist trotz der Beliebtheit und dem damit verbundenen Andrang der Eishöhlen positiv. Das Erlebnis des knirschens des Eises unter den Stiefeln, das gedämpfte Licht, das durch das klare Eis der Höhlen fiel, schufen eine surreale Atmosphäre. Auch die Gletscherwanderung mit den imposanten Eisformationen, die sich vor mir auftürmten, waren wie Skulpturen aus blauen, klaren Eis mit eingeschlossenen kleinen Luftblasen.

Jedes Foto, das ich von diesem einzigartigen Ort mit nach Hause brachte, erinnert mich an die Magie, die in den Tiefen der Eishöhlen von Island zu finden sind und gleichzeitig auch eine Mahnung an das starke schmelzen der Gletscher.